Die in vielen Pornos gezeigten Genitalien sind nämlich oftmals chirurgisch und kosmetisch verändert. Außerdem existieren Schamhaare in der Welt des Porno praktisch nicht. Dies hat das sexuelle Selbstvertrauen mancher Menschen beschädigt. Sie eifern dem Idealbild dieser „perfekten“ Genitalien nach, was zu einer rasant gestiegenen Zahl von Vagina- und Penisoperationen geführt hat. Auch beim Sex in Hollywood-Filmen ist es ähnlich. Die Stars haben alle meist das, was landläufig als perfekte Körper und perfekter Sex gilt. Realitätsnähe Darstellungen sind leider extrem selten zu finden. Außerdem orientiert sich Sex im Porno sehr stark an gesellschaftlichen Normen. Wenn du also abseits des Gender-Spektrums, der gängigen sexuellen Orientierung oder des üblicherweise abgebildeten Altersbereichs liegst, werden die Szenen am Bildschirm für dich erst recht befremdlich sein.
Aber es ist doch so: Wenn du an deine sexuellen Begegnungen im echten Leben zurückdenkst, wird dir schnell klar, dass diese filmischen Darstellungen nicht wirklich etwas mit der Realität der meisten von uns zu tun haben. Ob Penisse, Vulven, Brüste oder Hoden … jeder Mensch sieht anders aus. Wenn du noch nicht überzeugt bist, sieh dir das Projekt „Bare Reality“ von Laura Dodsworth an, das Fotografien von 100 Penissen und 100 Vulven zeigt. Ein kurzer Blick auf die letzten Bilder verrät, dass die Vorstellung von einem „normalen“ Penis oder einer „normalen“ Vagina kompletter Blödsinn ist!
Wenn du das Gefühl hast, dass Porno deine Körperwahrnehmung negativ beeinflusst, solltest du vielleicht eine Pause einlegen und lieber ein paar neue Spielarten der Lust ausprobieren. Wie wäre es mit einem Sexspielzeug? Wenn du auf deine bevorzugte Form der visuellen Stimulierung nicht verzichten möchtest, gibt es auch zunehmend mehr Angebote, die eine alternative, realistischere Form des Porno darstellen.
Denn Sex, ob auf dem Bildschirm oder im wahren Leben, sollte immer dafür sorgen, dass du dich gut fühlst!