Warum räumen Frauen der sexuellen Befriedigung von Männern Vorrang ein?

08/07/2021
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A girl lying on the floor

Große Teile der Gesellschaft sehen Frauen noch immer als Objekte, schätzen sie geringer
und urteilen über sie. Da ist es wenig überraschend, dass die Geschlechterungleichheit vor dem Schlafzimmer nicht Halt macht. Seit jeher wird die weibliche Lust misstrauisch beäugt. Selbst geringer Sexualtrieb wurde den Frauen angelastet und von Medizinern als körperliche oder psychische Funktionsstörung betrachtet.

Verschiedene Elemente haben zu der Vorstellung geführt, dass der weibliche Orgasmus weniger wichtig als der männliche ist. Dabei spielt auch Porno eine tragende Rolle. Seine Zielgruppe ist immer ein überwiegend heterosexuelles männliches Publikum gewesen, wodurch die Vorstellung zementiert wurde, dass die Befriedigung des weiblichen Verlangens hinter der von Personen mit Penis zurückstehen muss. Zwar hat es in der Pornobranche dank weiblicher Regisseure Fortschritte gegeben, aber ganz allgemein trägt sie noch immer dazu bei, dass weibliche Lust zweitrangig ist. Hinzukommen die verschiedenen Ungleichheitsfaktoren in der Gesellschaft (Stichwort weniger Geld für gleiche Arbeit und weniger Aufstiegschancen!). Da ist es kaum verwunderlich, dass Frauen auch beim Sex um Gleichbehandlung kämpfen müssen.

Doch das Blatt scheint sich allmählich zu wenden. Zum Besseren. In ihrem Buch The Pleasure Gap: American Women and the Unfinished Sexual Revolution führt die Journalistin Katherine Rowland weitere Belege dafür an, dass die Orgasmuskluft (oder Orgasmuslücke) im Zusammenhang mit dem kulturell bedingt gestörten Verhältnis der Gesellschaft zur weiblichen Lust steht, und zeigt einige nichtmedizinische Lösungen auf.

Ob in Instagram-Beiträgen oder Kunstwerken, die sexuelle Befriedigung von Frauen und ihr Recht auf Orgasmus (der nur selten durch penetrativen Sex alleine passiert) wird heute offener thematisiert. Wenn du dich in einer Beziehung befindest, in der du Sex eher als lästige Pflicht empfindest, sprich mit deinem Partner/deiner Partnerin (das Problem tritt überwiegend bei männlichen Partnern auf) offen über deine Bedürfnisse. Über Sex in der Beziehung zu sprechen, kann gesellschaftliche Tabus aufbrechen, die zu Scham bei Frauen in Bezug auf ihre sexuellen Vorlieben geführt haben. Gleichzeitig werden Männer durch falsche Vorstellungen von Männlichkeit unter Druck gesetzt. Probiere Neues aus, von Sexspielzeugen bis zu Gleitmitteln, um den Lustfaktor für beide im Gleichgewicht zu halten!

Pillow talk

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